Mein Körper – Freund oder Feind?
„Ich bekämpfe meinen Körper – und mein Körper bekämpft mich“, sagte mein Kunde und schaute mich durchdringend an. Er kam mit der Bitte zu mir, ihm zu helfen, weniger Nahrung zu sich nehmen zu müssen und trotzdem leistungsfähiger zu werden. Sein Ziel: irgendwann ganz auf Essen verzichten zu können. Er wirkte, als sässe er neben seinem Körper, sprach über ihn wie über einen fremden Menschen. Einen, mit dem er nicht allzu gerne Zeit verbringen würde. Und seien wir ehrlich, dieser „Fremde“ wahrscheinlich auch nicht mit ihm. So wahrscheinlich, dass wir das in den Messungen deutlich gesehen haben. Sein Verhalten und Verhältnis zu sich und seinem Körper hatten eindeutige Spuren hinterlassen, die sich in Zahlen deutlich ausdrücken liessen.
Ein Einzelfall? Keineswegs. Es drückt sich meist nur subtiler aus, wie weit weg wir bereits von unserem Körper sind und wie wenig wir „ihn“ spüren – obwohl wir doch darin stecken. „Ihn“, unseren Körper, ohne den uns nicht viel Materie bliebe, mit der wir unsere Leistung erbringen können und von dem wir verlangen, dass er zu funktionieren hat in puncto Leistung, Fettreduktion, dem Aufbau toller Muskeln etc.
Und ja, manchmal ist es sogar noch viel weniger subtil. So hat mal eine ganz wundervolle Kundin gesagt: „Ich hasse mein Leben!“ Wie sich rausstellte, war sie gerade mal fünf Jahre alt, als Verwandte zu ihr sagten, sie solle das Brot besser ohne Butter essen und davon vielleicht nur die Hälfte, denn sie hätte schon genug Speck um die Hüften.
Prost Mahlzeit. Wo kommen wir hin, wenn wir aus unserem Körper raus sind?
? Lena