Intermittierendes Fasten (Intervallfasten) kann Depressionen auslösen
Wenn intermittierendes Fasten (16/8, mittags und abends essen) länger als zehn bis zwölf Wochen durchgeführt wird, kann es deiner Gesundheit massiv schaden. Diese Aussage wird leider im Moment nur allzu oft durch Patienten bestätigt, die unsere Hilfe suchen. In den ersten Wochen verzeichneten alle gute Erfolge: weniger Gewicht, mehr Energie, beim manchen war eine sehr schöne Körperfettreduktion feststellbar. Was oft jedoch bleibt ist das Bauchfett.
Nach fünf bis acht Wochen stellt sich oft eine gewisse Kurzatmigkeit ein, vor allem beim Treppensteigen geht ein paar Stockwerken die Pumpe richtig ab. Im Alltag hat man morgens gefühlt nicht mehr so viel Energie und fängt an, bisweilen etwas emotional auf sein Umfeld zu reagieren.
Nach ca. drei bis fünf Monaten sind weitere Symptome feststellbar, der insgesamt möglicherweise positive Verlauf stagniert. Die körperliche Leistungsfähigkeit lässt weiter nach, die Alltagsmüdigkeit nimmt immer mehr Raum ein und sogar die Sensorik des Körpers ist betroffen und kleine Angstzustände keine Ausnahme. Es ist, als wenn das Herz plötzlich rasen würde, man plötzlich keine Luft bekommt. Diese Symptome ergeben sich vor allem bei Menschen, die besonders wenig essen oder parallel zum intermittierenden Fasten einem hohen Alltagsstress ausgesetzt sind.
Die physiologische Ursache ist klar: Wir finden bei allen Menschen, die intermittierendes Fasten für sich entdeckt haben, deutliche Stoffwechselengpässe:
Erstens leidet der sogenannte Base Excess. Er beschreibt die Pufferquantität des Blutes.
Zweitens ergibt sich die erhöhte Wahrscheinlichkeit einer sogenannten Mitochondriopathie. Die Zellkraftwerke werden aufgrund einer Unterernährung und einem sehr hohem Stresslevel immer kleiner. Die Folge: Sie nehmen immer weniger Sauerstoff auf. Der Körper will sich schützen, verkleinert also den Stoffwechsel und produziert immer schneller Säuren.
Da nun die Pufferung des Körpers sowie in der Zelle immer schlechter werden, muss die Niere deutlich mehr arbeiten. Darum haben wir bei Menschen, die intermittierendes Fasten gewählt haben, nach einer gewissen Zeit den Hang zu Nierenproblemen, insbesondere in Kombination mit hohem Alltagsstress (Arbeit, Beziehung, zu intensiver Sport).
Säuren können wir aber auch respiratorisch dekompensieren, sie also einfach ausatmen. Wenn die Lunge jedoch schon ein wenig angeschlagen ist – durch eine Pollenallergie oder ein Belastungsasthma -, kann es zu einer zusätzlichen Schädigung kommen.
Das Schlimmste ist die psychologische Belastung. Durch die Verschlechterung der Puffersituation im Körper, muss dieser umgehend ein Notfallsystem einschalten, wenn zu viel Stress auftritt. Der Körper hat verlernt, mit dem Stress umgehen zu können. Er versucht also sofort über einen erhöhten Herzschlag, die Atmung zu aktivieren, um Säuren zu dekompensieren. Dies führt zu einer Luftnot, einer in sehr kurzer Zeit massiven Überaktivierung mit Angstzuständen. Hält dieser Zustand über längere Zeit an, kann sich eine Depression entwickeln, was im Zusammenhang mit dieser von vielen gepriesenen Ernährungsform eher nicht preisgegeben wird.
Natürlich sind diese Symptome, welche hier dargestellt sind, kein Automatismus. Aber einige treten immer ein, darum können wir auch mithilfe der Analytik heute nachweisen, dass jemand eine gewisse Zeit lang intermittierendes Fasten durchgeführt hat.
Was beim intermittierenden Fasten besonders tragisch ist: Es passt so sehr in die heutige Zeit. Wir wollen viel vom Körper, er soll am Morgen aufstehen und sofort Vollgas arbeiten können. Wir sind aber immer weniger bereit, ihm dafür auch etwas zu geben. Er ist morgens quasi ein Billiglohnarbeiter, am Abend wird er ertränkt in Völlerei. Dass dies äusserst suboptimal ist, haben unsere Urgrosseltern schon gewusst, welche ebenfalls eine abgeschwächte Form des intermittierenden Fastens betrieben haben. Die Formel, die immer Bestand hat: Esst am Morgen wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettler.
Euer Jürg