Der Teufelskreis bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Ein Beispiel mit positivem Richtungswechsel aus dem Praxisalltag: Eine Klientin, 35 Jahre jung, Mutter von zwei Kindern (6 und 4 Jahre) kommt verzweifelt mit der Frage zu mir, was sie noch essen darf, da sie sich durch ihre unzähligen Nahrungsmittelunverträglichkeiten extrem eingeschränkt fühlt. Sie kann oft nicht das Gleiche wie ihre Familie zu sich nehmen, ist gezwungen zwei Menüs zu kochen. Sie leidet unter starken Bauchschmerzen kurz nach den Mahlzeiten, hat Durchfall, Krämpfe und teils Kreislaufbeschwerden und muss sich dann hinlegen. Diese Beschwerden verunsichern sie zunehmend in ihrer Nahrungsmittelauswahl und sie beschränkt sich auf einige leicht verdauliche Speisen. Eine Zöliakie, Fruktose- oder Lactoseintoleranz wurden ärztlich abgeklärt und ausgeschlossen.
Diverse Messungen zeigen eine Unterversorgung des gesamten Körpers, sei es der Körperfett- und Muskelanteil sowie Wasserverschiebungen aufgrund des Eiweissmangels. Ebenfalls ersichtlich ist der sehr tiefe Sauerstoffpuls unter Belastung. Dieser Körper mag keine Leistung mehr erbringen, wird aber täglich gefordert. Ergo: Die Erschöpfung lässt nicht mehr lange auf sich warten. Dieser Fall ist keine Seltenheit in meinem Praxisalltag.
Unser Darm ist ein grosses, sechs Meter langes Organ! Die Darmzotten und das Mikrobiom sind täglich auf Nährstoffe zur Aufrechterhaltung seiner Funktion angewiesen. Der Darm benötigt 75% des eingeatmeten Sauerstoffs für die Verdauung. Wenn diese Versorgung nicht gewährleistet ist, weil zu viele anaerobe Stoffwechselprozesse durch hohe mentale Belastung oder Nährstoffmängel ablaufen, beginnt er zu rebellieren. Ein Auto stottert ebenfalls, wenn es zu wenig Öl oder Benzin hat – bevor der Motor versagt. Die Angst vor Beschwerden und die Unsicherheit begünstigen diesen Teufelskreis.
Anhand des gemessenen Tagesbedarfes habe ich der Klientin einen an ihre persönlichen Bedürfnisse angepassten Ernährungsplan erstellt. Sie fasste Vertrauen und konnte sich schrittweise an die Mengen sowie an eine breitere Nahrungsmittelauswahl herantasten. Sie hat parallel auch ein Achtsamkeit-Training besucht, welches den Verlauf positiv beeinflusst hat. In einem weiteren Schritt haben wir die Stoffwechselsituation durch das richtige Training (Intensität und Häufigkeit) angepasst. Der Sauerstoffpuls hat sich verbessert, was sich positiv auf den Darm auswirkte. Der Körper weist noch immer eine Unterversorgung auf, der Klientin geht es psychisch wie physisch jedoch deutlich besser. Wir haben gemeinsam noch einiges vor …
Erkennst auch du dich in diesem Teufelskreis dann, melde dich bei mir. Ich begleite dich gerne auf deinem Weg!
Herzlich
Jeanette Siegenthaler