„Iss dich glücklich“ – Vorabinterview mit Psychologin Kristin Kaun zum Experten Talk
zusammen mit Jürg Hösli am 10. Nov. in Kremsmünster. Jetzt dein Ticket sichern.
Bitte drei einfache Sätze zu deinem Vortrag am 10. November, was die Teilnehmenden lernen können.
1) Die Teilnehmer lernen, wie man gesund werden und gesund bleiben kann.
2) Die psychische und die körperliche Gesundheit sind untrennbar miteinander verbunden.
3) Wir müssen als Therapeuten den Menschen als Gesamtsystem in seinem Umfeld behandeln.
Welche psychologischen Zusammenhänge zwischen Ernährung und Psyche werden in der klassischen/klinischen Medizin immer noch nicht berücksichtigt oder sind ggf. nicht bekannt – und warum?
Die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Psyche sind sehr komplex und deshalb auch sehr schwer zu erforschen. Generell ist es auch schwierig von RCT- oder Umbrella-Studien auf ein Individuum zu schließen. Wir brauchen in der Wissenschaft beide Ebenen, um das Wissen integrieren zu können. Dieses aktuelle Mismatch zeigt sich häufig in Leitlinien, mit deren Hilfe sich das Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten sich nicht bessert …
Was können Gesundheitsprofis (Ärzte, Psychologen, Physiologen, Heilpraktiker, Personal Trainer, Trainer etc.) tun, um die Situation zu optimieren?
Was wir in der Behandlung von Menschen dringend ändern müssen, ist die Zusammenarbeit. Es gibt den Spruch „Wer heilt hat Recht“. Heilen kann man auf viele verschiedene Arten und ich würde mir wünschen, dass die unterschiedlichen Therapierichtungen zusammenarbeiten. Mit einer offenen Einstellung für jede mögliche Art von Heilung. Der Mensch sollte im Mittelpunkt der Behandlung stehen, und nicht starre, nicht individualisierte Behandlungspläne.
Die eigene Verantwortung, präventiv für seine Gesundheit zu sorgen, steigt. Was ist dein Rat für alle, die Gesundheit bewahren sowie sich physisch und psychisch wohl(er) fühlen möchten?
Eine individuelle Verantwortung beim Thema Gesundheit ist zu großen Teilen ein Trugschluss. Man kann sich als Individuum nur in dem Rahmen bewegen, den uns die Gesellschaft und die Umwelt vorgibt. Innerhalb dieser Vorgaben kann ich mir einen Mikrokosmos schaffen, in dem ich mich wohlfühle, wo ich mein maximales Potenzial, das meine Lebenssituation gerade zulässt, ausschöpfen kann. Das kann manchmal ernüchternd wenig sein. Gerade deshalb ist es umso wichtiger zu lernen auch mit dem, was man hat, zufrieden zu sein. Wenn es eine einzige Maßnahme gibt, die ich uneingeschränkt empfehlen kann, dann ist das ein Spaziergang in der Natur.
Zum Change Management in der Psychologie: Die Welt, die Gesellschaft – alles ist (u. a. durch Automatisierung und KI) im Wandel. Wie hat sich deine Arbeit verändert?
In meinem persönlichen Arbeitsbereich sind die gesellschaftlichen Veränderungen derzeit noch nicht angekommen. Ich arbeite in einem Beruf, für den es sehr unterschiedliche Aussagen gibt. Zum einen sagt der deutsche Ethikrat, dass die Psychotherapie die einzige Therapieform ist, die gänzlich durch KI ersetzbar ist, zum anderen wird das Bedürfnis nach persönlichem Kontakt immer größer, weil eine zunehmende Entfremdung und Vereinsamung vorherrschen. Ich bin der Meinung, dass die analoge Welt auch in Zukunft wichtig bleibt. Wir brauchen Beziehungen zu anderen Menschen, um uns wohlzufühlen.
Die Tickets kosten € 29,- und sind hier erhältlich.
Mehr über Kristin Kaun
Kristin, ursprünglich aus Österreich, ist studierte Psychologin. Nachdem sie ihre ersten beiden Kinder zur Welt gebracht hatte, absolvierte die Tagesmutter das psychotherapeutische Propädeutikum. 2017 startete sie ihre postgraduelle Ausbildung zur Klinischen Psychologin(hauptsächlich im Krankenhaus Ried in der Neuropsychologie). 2018 kam ihr drittes Kind zur Welt. Drei Jahre später ergänzte sie ihre Qualifikationen durch eine Ausbildung zur erpse Ernährungsdiagnostikerin und schloss im April 2022 ihre Ausbildung zur Klinischen Psychologin ab. Seitdem arbeitet sie im Reha-Zentrum für Herz-, Lungen- und Stoffwechselerkrankungen.