Diabetes mellitus Typ 1 – die Unkenntnis über die wahren Bedürfnisse des Körpers kann böse enden
Von Jeanette Siegenthaler, Ernährungsberaterin SVDE,
Geschäftsführerin erpse Institut
Im Blog 1 habe ich die Entstehung des Diabetes mellitus, im Blog 2 der 4-teiligen Reihe die Therapie beschrieben und nun widme ich mich dem Diabetes mellius Typ 1.
Bei dieser Autoimmunerkrankung herrscht ein Insulinmangel. Das heisst, die Betazellen der Bauchspeicheldrüse produzieren das Hormon Insulin nicht mehr. Vor dem Jahr 1922 war diese Diagnose ein Todesurteil, denn ohne Insulin kommt der Blutzucker nicht in die Körperzellen und die Betroffenen sind buchstäblich verhungert. Insulin ist ein lebensnotwendiges Hormon und wird bei Typ 1 Diabetiker mittels Insulin-Pen gespritzt oder mittels Insulinpumpe appliziert.
Es hört sich einfach an, doch Diabetikerinnen und Diabetiker sind gezwungen, sich immer wieder mit der Ernährung und ihrem Körper auseinanderzusetzen. Da die Diagnose oft im Kindes- oder Jugendalter gestellt wird, übernimmt die Mutter diesen wichtigen Teil. Das Interesse für diese Zusammenhänge ist bei Teenagern noch wenig vorhanden. Später jedoch habe ich viele DiabetikerInnen kennen gelernt, die die Wirkung der Kohlenhydrate auf ihren Körper kaum oder gar nicht kennen. Ebenfalls die Mengen Kohlenhydrate, welche ihr Körper auf Basis ihrer der täglichen Bewegung und ihrem Lebensstil benötigen, sind oft unbekannt.
Woher auch? Sie wurden oft auf Standartmengen und kohlenhydratfreie Snacks geschult, um sich an ein einfaches Insulinschema halten zu können. So macht die Ernährung keinen Spass! Sie handeln nach Gefühl, das grob geschätzte Volumen an Kohlenhydraten beim Essen im Restaurant oder im Mensa-Menü bereitet oft Mühe – und geht allzu oft daneben. Ein Verschätzen und die falsche Essensinsulin-Dosis bedeutet eine Hypoglykämie (Unterzuckerung) oder eine Hyperglykämie (Ueberzuckerung) und folglich eine langfristig schlechte Blutzuckereinstellung.
Betroffene sollten einen Diabetologen aufsuchen, um ihre Algorithmen des Insulins berechnen zu lassen. Ein erhöhter Blutzucker bereitet keine Schmerzen, man spürt ihn nicht. Doch langfristig kann er Durchblutungsstörungen verursachen, Augen und Nieren irreversibel schädigen. Ein gut eingestellter Blutzucker bedeutet nicht, an Spätkomplikationen zu erkranken – und dafür lohnt sich die Eigenverantwortung.
Ich kann dir helfen, wenn du betroffen bist oder du in deinem Umfeld Menschen kennst, für die du Bescheid wissen solltest! Im erpse Institut kann ich einem Typ 1-Klienten durch die diagnostischen Messungen den Kohlenhydratbedarf im Alltag bestimmen und zudem genau aufzeigen, was bei sportlicher Betätigung notwendig ist: wieviel Gramm Kohlenhydrate müssen bei welchem Puls pro Stunde gegessen werden? In welcher Form? Bei welcher Sportart? Eine individuellere Ernährungsplanung ist kaum möglich.
Interessiert? Dann melde dich bei mir!
Wenn du möchtest, können wir uns am Donnerstag, den 19. März im erpse Institut-Schulungszentrum im Strickhof Wülflingen kennenlernen.
Dort halte ich ab 19 Uhr einen Vortrag zum Thema Diabetes. Hier kannst du dein Ticket buchen.
Herzlich
Jeanette