Unterernährung im Nachwuchssport 2. Teil – Erste Tipps für den Alltag
Der Artikel „Unterernährung im Nachwuchssport“ ist auf grosse Resonanz gestossen. Viele Eltern haben mich danach angeschrieben und gefragt, was Sie als erste Massnamen umsetzen können, da Sie die geschilderten Probleme bei ihrem Kind wahrnehmen. Natürlich müsste man im Optimalfall jeden Fall individuell betrachten, um die beste Lösung auszuarbeiten. Da es aber nicht für alle möglich ist, sofort zu uns in die Beratung zu kommen, möchte ich hier 5 Tipps geben, die direkt in den Alltag eingebaut werden können:
- Frühstück – Man müsste meinen, dies sei selbstverständlich, wird aber in so vielen Fällen vernachlässigt. Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit, sollte kohlenhydratreich ausfallen und 500 bis 700kcal enthalten. Auch wenn es die Lieblingscornflakes oder das Fertigmüesli sind: Hauptsache, die Speicher werden morgens gefüllt.
- Sportgetränke – eines der wenigen Nahrungsergänzungsmittel, die ich im Nachwuchssport empfehle. Um den grossen Verbrauch während des Sports teilweise abzudecken, muss mit einem Sportgetränk gearbeitet werden. Pro Stunde Sport können 60 bis 80g Kohlenhydrate aufgenommen werden, heisst: 0.75 bis 1 Liter Sportgetränk oder alternativ Apfelschorle.
- Recoverydrink – Da der komplette Verbrauch nicht über Getränke während des Sports abzudecken ist, müssen die entleerten Speicher nach dem Sport so rasch wie möglich wieder aufgefüllt werden. Im Nachwuchssport empfehle ich hier immer einen Schokodrink.
- Öle – Da es für Kinder oder Teenager oft schwierig ist, mengenmässig genügend zu essen, sollten die Mahlzeiten mit hochwertigen Ölen wie zum Beispiel Leinöl oder Ölivenöl kalorientechnisch aufgewertet werten. Mit 2 – 3 Esslöffeln Öl können so 200 bis 250 kcal zusätzlich aufgenommen werden, ohne wirklich mehr zu essen.
- Zwischenmahlzeiten – Diese werden im Normalfall sehr oft vergessen. Wenn zwischen den Mahlzeiten nicht trainiert wird, sollten zwingend kleine Snacks eingebaut werden. Hier eignen sich z. B. Nüsse, Früchte, Vollkornkräcker oder Ähnliches.
Wie bereits erwähnt, müssten die genauen Mengen und das Makronährstoffverhältnis individuell betrachtet werden, da dies je nach Sportart und Athlet unterschiedlich aussehen kann. Ich möchte an dieser Stelle aber nochmals erwähnen, dass der Verbrauch einer Teenagerin oder eines Teenagers auch ohne Sporteinheiten oft höher ist, als der eines Erwachsenen und dies wird massiv unterschätzt. Durch das Umsetzen der beschriebenen Tipps dämmen wir die Gefahr ein, dass unser Nachwuchs nicht genügend Nährstoffe kriegt und somit negative Auswirkungen auf seine Gesundheit, den Stoffwechsel oder auf seine Entwicklung erfährt. Ich hoffe, ich konnte euch weiterhelfen!
Sportliche Grüsse
Nilan