Ist Weissbrot schlimmer als Schokolade? Warum Diabetes auch dich betrifft!
Von Jeanette Siegenthaler, Ernährungsberaterin SVDE,
Geschäftsführerin erpse Institut
Es sind mehr Menschen betroffen, als man denkt. Diabetes ist längst eine Zivilisationskrankheit, doch was heisst das genau? Einfach «Zucker reduzieren» als Therapie? Wäre doch so einfach … . Wieso hat dann jede 3. Person der über 50-jährigen einen Typ 2 Diabetes? Man kann vorbeugen, daher ist die Blogreihe auch für wesentlich jüngere Menschen wichtig!
Ich werde euch in dieser Blog Reihe Definition, Ursachen und Therapie zum «Altersdiabetes», sprich Diabetes mellitus Typ 2, sowie zum Diabetes Typ 1 und dem Schwangerschaftsdiabetes aufzeigen.
Blog 1: Diabetes
Mellitus heisst «Honig Süss». Früher hat man – nun ja, alles Geschmackssache – durch das Probieren des Urins die Diagnose Diabetes gestellt. Diabetes Typ 2 ist eine Insulinresistenz. Bedeutet, die Bauchspeicheldrüse als insulinproduzierendes Organ kann das Hormon Insulin noch ausschütten. Es hat jedoch nicht mehr die volle Wirkkraft an der Körperzelle, zum Beispiel an der Muskelzelle. Da der Blutzucker so schlecht in die Körperzelle aufgenommen werden kann, zirkuliert er weiter im Blut. Die Folge: der Wert steigt an. Die Bauchspeicheldrüse (Pancreas) versucht zu kompensieren, indem sie mehr Insulin produziert. Allerdings ermüdet diese über die Jahre.
Die Entstehung des Diabetes ist schleichend, nicht weil man in den Ferien mal etwas mehr Glace gegessen hat.
Begünstigt wird diese Insulinresistenz durch wenig Bewegung im Alltag. Bewegung fördert den Mechanismus (GLUT 4) der Körperzelle, sodass der Zucker aus dem Blut ins Innere der Zelle aufgenommen wird und dort verstoffwechselt / verbrannt werden kann.
Die Insulinresistenz wird ebenfalls durch eine Kohlenhydratauswahl mit hohem glykämischen Index begünstigt – das heisst, Kohlenhydrate, die schnell verdaut werden und einen raschen und hohen Blutzuckeranstieg begünstigen. Zum Beispiel Basmatireis. Es ist für Betroffene wichtig zu wissen, wie die unterschiedlichen Kohlenhydratgruppen (Zucker, Milchzucker, Fruchtzucker, Stärkezucker) auf die Verdauung und den Blutzuckeranstieg wirken. Der Hausarzt gibt den Ratschlag, weniger Zucker zu konsumieren, aber viele Betroffene wissen nicht, dass Weissbrot den Blutzucker höher ansteigen lässt als Schokolade. Bei mir in der Ernährungsberatung lernt man, solche Zusammenhänge zu verstehen, um das Diabetesmanagement in den Griff zu bekommen. Eigenverantwortung bedeutet, seinen Blutzucker regelmässig zu messen. Macht dies der Hausarzt alle drei Monate für den Langzeitblutzucker (HbA1c), werden die täglichen Schwankungen je nach Ernährung, Stress, Sport nicht erkannt und man lernt seinen Körper nicht kennen. So gibt man seine Verantwortung ab und muss akzeptieren, wenn nach jedem Arztbesuch ein neues blutzuckersenkendes Medikament dazu kommt.
In meiner langjährigen Erfahrung mit Diabetesbetroffenen habe ich gemerkt, dass das Vorurteil gegenüber der Ernährungsberatung sehr hoch ist. Ich zeige dir aber auf, wie dein Körper funktioniert, welche Kohlenhydrate wann und in welcher Menge sinnvoll sind. Diabetiker essen oft aufgrund unsachgemässer Ratschlägen zu wenig über den Tag hinweg, was wiederum die Insulinresistenz begünstigt. Ein stetiger Teufelskreis, dem eigentlich «nur» über die richtige Ernährung entgegengewirkt werden kann.
Diabetesernährung heisst nicht einfach keinen Zucker zu konsumieren, sondern mit der richtigen Nahrungsmittelauswahl und -Mengen die Eigenverantwortung für diese Stoffwechselstörung zu übernehmen.
Bei mir in der Ernährungsdiagnostik lernst du, solche Zusammenhänge zu verstehen, um das Diabetesmanagement in den Griff zu bekommen. Ich messe deinen Kohlenhydratverbrauch mit und ohne Bewegung für deinen Alltag.
Bist du betroffen und interessiert?
Dann melde dich bei mir, denn ich habe in der Diagnostik mehr Möglichkeiten als in einer klassischen Ernährungsberatung.
Herzlich
Jeanette