Wer nicht frühstücken kann, hat einen Schaden
Du kannst nicht frühstücken? Dann hast du wahrscheinlich einen Stoffwechselschaden. In diesem Beitrag erfährst du, warum und mit was das zusammenhängt.
Wenn wir aufstehen, herrscht im Körper Stress. Das Stresshormon Cortisol ist an der Decke und es wird gepuffert. Kohlenhydrate werden aus Eiweiss hergestellt und Energie aus den Speichern geholt, was der Körper hergibt. Fazit: Der gesamte Organismus ist am Morgen sehr stark belastet. Der Sauerstofftransport läuft aufgrund sehr vieler anaerober Prozesse oft nicht gerade auf Hochtouren (Kleiner Exkurs: Darum wirkt ein Nüchterntraining am Morgen so reinigend. So können wir genau diese anaeroben Prozesse abatmen.).
Was passiert nun, wenn wir frühstücken? Zuerst einmal muss der Darm daran Freude haben. Das heisst, es muss bzw. müsste genügend Sauerstoff für die Verdauung verfügbar sein. Wenn nicht, entstehen neue Säuren im Körper. Ist aber die Pufferung genau dieser Säuren im Körper nicht ausreichend, dann haben wir den Salat. Oder besser gesagt, wir haben ein Problem, denn wenn der Körper anfallende Säuren aus der Verdauungsarbeit nicht abpuffern kann, müsste er den Speisebrei wieder so schnell wie möglich los werden. Die Folge wäre sonst etwas komprimiert formuliert: „Wegen zu geschlossen.“ Anders gesagt: eine Übersäuerung wäre mit dem Leben nicht vereinbar. Wenn nun der Körper keine genügende Säurepufferung aufweist, macht es durchaus Sinn, wenn er signalisiert: Du, lieber Josef, liebe Heidi, essen ist dann heute morgen nicht so toll.
Nun kennen alle, die sich aus der Frühstückslethargie herauswinden und einmal zwei Wochen lang gefrühstückt haben, folgenden Prozess. Am ersten Tag mühen wir unser Frühstück herunter. Nach einer Woche oder zwei passiert nun das Spannende: Plötzlich haben wir mehr Hunger und richtig Lust auf Frühstück am Morgen. Was ist nun passiert? Der Sauerstofftransport (aerober Stoffwechsel) verbessert sich durch ein Frühstück deutlich. Parallel dazu verbessert sich die Säurepufferung. Darum kann sich der Körper den Luxus erlauben, Hunger zu produzieren, denn das System ist nicht gleich am Säure-Basen-Anschlag, sondern darf endlich mit vollen Speichern in den Alltag starten.
Wer kann also nicht Frühstücken:
Medizinisch gesehen alle, welche eine sehr schlechte Säurepufferung haben (Base excess, Intrazellulärpufferung). Alle, die einen sehr schlechten aeroben Stoffwechsel aufweisen (der Darm bekommt zu wenig für seine Verdauungsarbeit). Beides sind jedoch Stoffwechselsysteme, welche beim Menschen gut ausgebildet sein sollten, sonst ergeben sich daraus mehr mentale und physiologische Stressmomente. Im Sport- und Berufsalltag.
Auf den Punkt gebracht: Wer nicht frühstückt, hat einen Stoffwechselschaden und könnte ihn durch ein Frühstück leicht beheben. Also fangt am besten gleich morgen früh damit an.
Mit Begeisterung,
euer Jürg